Annette Huber ist als 2. Wanderin unserem Aufruf gefolgt und ist eine Tour aus dem neuen Donausteig-Wanderbuch gewandert. Hier könnt ihr ihre Erlebnisse von der Wanderung Grein - Bad Kreuzen - Grein lesen!
Ich bin mit dem Auto nach Grein gefahren
und um 9 Uhr losgegangen. Das Parkplatzsuchen war, wegen der guten Beschreibung
im "Donausteig -Wanderbuch" kein Problem. An der Donau fand ich
sofort einen kostenfreien Dauerparkplatz. Mein erstes Ziel war dann die
Gießenbachmühle, die ich über Feld- , Forst-und Waldwege erreichte. Zum Teil
waren die Wiesen am Wegrand frisch gemäht und es roch herrlich nach frischem
Heu. Die Wege waren sehr gut ausgeschildert und so erreichte ich das erste Etappenziel
sehr schnell. Bei der Gießenbachmühle befindet sich ein kleiner Imbissstand und
ich stärkte mich hier mit einem Fleischbrot und einem Mineralwasser.
Jetzt ging es in die Stillensteinklamm. Da
es an diesem Tag recht heiß war, bot die Klamm beim Wandern die entsprechende
Abkühlung. Die Stillensteinklamm ist mit ihren bizarren Gesteinsformationen
sehr interessant. Im Bach seitlich des Weges finden sich riesige
Felsblöcke, teils völlig bemoost und in den unterschiedlichsten Formen. Mich
hat das sehr begeistert. Man findet eine "Naturbadewanne" aus Stein
und wandert durch die "Steinerne Stube", einen Felssturz von 300 Metern
Länge, der eine Höhle entstehen ließ. Die Stillensteinklamm ist durch ihre
eingebauten Treppen, Brücken und Geländer sehr leicht zu durchqueren. Immer am
Gießenbach entlang (eignet sich gut um zwischendurch ein kühles erfrischendes
Fußbad zu nehmen) erreiche ich das Wellnesshotel Aumühle.
Im Hotel angekommen geht es ab in die
Dusche, in den Gastgarten zum Essen und Trinken und nach einer kleinen Rast im
schönen Garten mit gemütlichen Liegestühlen ging es ab ins Schwimmbad.
Das Hotel bietet jeden Komfort, hat schöne Zimmer mit Blick in die herrliche
Landschaft und am Morgen ein gesundes, reichhaltiges und vielseitiges Frühstück
Nach dem Frühstück begann die zweite große
Etappe. Durch den Wald und an Feldern und Bauernhöfen vorbei gelange ich zur
Waldandacht. Hier befindet sich ein großes Kreuz und es sind Tische und Bänke
aufgestellt. Nach kurzer Rast ging ich entlang des Kasmüllerbaches weiter. Hier
gibt es immer wieder Kneippstationen, die sehr einladend wirken. Die Kühle des
Waldes und der ständig plätschernde Bach waren bei der Hitze (39 Grad) ganz
besonders angenehm. Als der Weg entlang des Baches auf eine Straße traf, ging
es aufwärts nach Bad Kreuzen.
Als ich auf die Straße trete, höre ich als
erstes viele Stimmen: Erwachsene und Kinder, ein buntes Stimmengemisch. Dann
sehe ich links einen langen Zaun. Er ist hoch und am Ende nach innen gezogen,
damit niemand darübersteigen kann. Das muss das Flüchtlingslager sein, von dem
ich schon gehört habe. Ein ziemlich großes Areal mit mehreren Häusern und zur
Gänze eingezäunt. Es wirkt eher wie ein Gefängnis! Am Lager vorbei gehe ich in
den Ort. Bei einer Bank im Schatten sitzt eine Gruppe Jugendlicher Afrikaner,
sie plaudern, sehen mich schwitzend den Berg hochgehen:" Heiß
heute!", sagt einer lachend. In so einem
kleinen Ort findet man die Gegensätze unserer Gesellschaft ganz, ganz nah
beieinander. Ich esse im Gasthaus bei der Kirche zu Mittag und wandere weiter.
Unter der Brücke, die zur Burg Kreuzen
führt, geht der Weg weiter. Ich komme in eine tiefe Schlucht, die
Wolfsschlucht. Ich kann mich nicht entscheiden was mir besser gefällt: die
Stillensteinklamm oder die Wolfsschlucht. Auch hier führen wieder Stiegen hinab
in die Schlucht. Es sind beides wahre Naturschönheiten. In der Wolfsschlucht
sehe ich zum Beispiel zwei Wasserfälle, die nach ca. zwei Metern
aufeinanderprallen. Es sind dort Schilder aufgestellt, die erklären, wie der
Bach früher für Kaltwasseranwendungen genutzt wurde.
Unten in der Wolfsschlucht angekommen muss
ich wieder hoch. Über Forstwege und durch schöne Wälder komme ich zur Speckalm.
dort feiert eine geschlossene Gesellschaft. Als sie mich sehen sagen sie: "Ah,
eine Donausteigwanderin!" Sie sagen, sie haben das am Rucksack erkannt.
Ich darf mir in der Küche etwas zu trinken bestellen. Ich bestelle mir einen
KALTEN Apfelsaft gespritzt. WWWWOOOOOWWWWWW war der gut!!!!!!
Ab der Alm war es nicht mehr weit bis zum
Ausgangspunkt. Beim Donausteigrastplatz mache ich noch mal halt und genieße den
schönen Ausblick, dann geht es ab nach Grein. Beim Auto angekommen
wundere ich mich noch mal kurz. Waren das jetzt wirklich nur zwei Tage. Ich
habe sooo viel gesehen, so viel Schönes, so Beeindruckendes. Fühle mich frisch
und gestärkt, obwohl der zweite Tag schon eine gewisse Herausforderung für mich
war. Meine Kondition war nicht die allerbeste, Ich bin diese Wanderung alleine
gegangen und kann das jedem nur empfehlen. Es war teilweise wie eine
Meditation. Das Plätschern des Wassers war so beruhigend, die Sonnenstrahlen,
die sich durch die Bäume einen Weg suchten, die Stimmen des Waldes, ich glaube,
das kann man alleine am besten wahrnehmen.
Ich werde diese Wanderung nie vergessen und
danke all jenen, die dazu beigetragen haben die Wege zu erschließen und zu
kennzeichnen.
Wenn auch ihr eine Tour am Donausteig wandern möchtet und uns davon berichten möchtet, kontaktiert uns einfach unter info@donauregion.at!
Mehr Informationen zum Donausteig: www.donausteig.com